Samstag, 26. März 2016

Dubai, 21 Grad, schwül, die Frisur hält

Sind nach einem ziemlich ruhigen und entspannten (falls sowas geht) 15h Flug von Sydney jetzt in Dubai gelandet. Gleich geht's mit EK43 weiter nach Hause. Quantas hatte die zweite Staffel von 'The Knick' mit einem überragenden Clive Owen in der Mediathek. Leider hab ich nur 7 von 10 Folgen geschafft, ein bisschen schlafen musste ich ja auch noch. Jetzt sitzen wir im Tempel des Shoppings und warten darauf das es weitergeht.

Freitag, 25. März 2016

Ready for boarding

Das wars also. Der Flug EK5056 ist einsteigbereit. Wir drei sind etwas angeschlagen, aber vielleicht ist das nur das einsetzende Heimweh.

Hier gehts um 14 Uhr Ortszeit los, wir werden 12h 'gutmachen', denn wir landen Samstag um 7:40 Uhr Ortszeit. Hier in Neuseeland ist es dann schon Samstag 19:40 Uhr.

Wir sind gespannt wer uns abholen wird ;-)


Mittwoch, 23. März 2016

Endlich Kiwi und Kea gesichtet

Dazu mussten wir allerdings in Auckland in den Zoo gehen. Von den Kiwis gibt es hier keine Bilder, weil die Kiwis im Nachtwald-Gebäude sind und man solch scheue Gesellen natürlich nicht mit Blitzlicht erschrecken kann. Die Kerlchen sind größer als ich dachte. Wir haben erfahren,  dass Kiwi eigentlich keinen langen Schnabel sondern eine ganz lange Nase haben. Nur der vorderste Teil der Nase ist dann tatsächlich Schnabel. Logisch: wenn man schin nicht gut sehen kann und immer nur des nachts unterwegs ist, dann muss man schon gut riechen können.

Kip hat sich riesig gefreut, dass wir dann doch noch Keas gesehen haben. Es war eine begehbare Voliere mit zwei munteren Exemplaren. Glücklicherweise sind Keas fast genauso neugierig wie Menschen. Ei er der beiden wollte uns dann auch mal aus der Nähe betrachten und watschelte uns auf dem Weg entgegen. Als er merkte, dass wir kein Futter dabei hatten kletterte er auf einen Baum, dessen dünne Astlöcher die Tierpfleger mit irgendwas zugeschmiert hatten. Mit der Schabelspitze holte sich der Papagei die Paste raus.

Natürlich hat der Zoo noch viel mehr zu bieten als Keas und Kiwis. Es gibt hier auch die Brückenechse und andere uns eher unbekannte Neuseeländer und bekannte Nicht-Neuseeländer. Auch das Gelände ist wirklich schön gemacht. Der Eintritt war mit 28 NZ Dollar für Erwachsene und 12 für Kinder ziemlich happig aber das war es wert. Kip und ich hatten viel Spaß und Kikmann, der diesen Zoo schon kannte und etwas angeschlagen ist, konnte im Campervan auf dem Parkplatz eine Runde Schlaf nachholen. So haben wir das beste aus dem Regentag gemacht. 

Den Abend haben wir bei meinem Freund verbracht. Noch aus der Ferne hatten wir einander wieder erkannt, obschon wir uns zuletzt 2004 gesehen hatten auf dem gemeinsamen Stand auf der CeBIT. Bei Pizza von "Hellpizza" haben wir Erinnerungen ausgetauscht während Kip mit dem 14 Jahre alten Sohn unseres Gastgebers scherzte und um die Wette malte. 



Auckland - Letzte Nacht im Camper

Heute schlafen wir die letzte Nacht im Campervan bevor wir ihn morgen zurückgeben. Das Wetter hat nochmal tief in die Trickkiste gegriffen um uns noch eine letzte stürmische Nacht zu bescheren. Morgen haben wir ein Homestay bei einer sehr netten indischen Familie (jetzt Kiwis), welche Tippnix noch aus Ihrer indischen Zeit kennt. Dann gehts Freitag zurück.

Dienstag, 22. März 2016

Literarische Entdeckung

In Wellington kann man auch einen Spaziergang der kulturellen Art machen. Es wimmelt nur so von Skulpturen, Springbrunnen und in Zitaten. Der DuMont-Reiseführer hilft beim Finden.
Dieses Zitat stammt von Bill Manhire (neuseeländischer Schriftsteller und starker Förderer der lokalen Dichtkunst).

Wie kommt die Weisheit in die Glückskekse?

Im Januar haben wir einmal chinesisch gegessen und es gab einen Glückskeks für jeden. In meinem war ein Zettel auf dem prophezeit wurde, dass ich auf meiner nächsten Reise eine lebenslange Freundschaft treffen werde.

Da habe ich laut gelacht. Woher wusste der Keks, dass ich den Plan hatte, hier in Auckland einen guten Freund aus Indien wiederzutreffen? Wir hatten 2003 in Neu-Dehli für dieselbe Firma gearbeitet und er spielte damals mit dem Gedanken nach Neuseeland auszuwandern. Er (der Freund - nicht der Keks) hatte viele Zweifel, ob es der richtige Weg sei, das Wagnis vielleicht zu groß, ob er es dort schaffen werde. Er fragte mich nach meiner Meinung und ich habe ihm Mut zugesprochen.

Ich sagte ihm, dass die neuseeländischen Behörden offensichtlich der Meinung seien, dass er es dort schaffen könne, denn sonst hätten sie ihm kein Einreisevisum gegeben. Einleuchtendes Argument, oder? Und wenn er es nicht für sich selbst täte, seinen Kindern verschaffe er damit einen Strauß von neuen Möglichkeiten und ein Aufwachsen in gesunder Umwelt. Irgendwann dann - ich war schon wieder in Deutschland, hat er den Schritt gewagt und ist mit seiner Frau und den beiden Jungs nach Auckland ausgewandert. Stark.

Morgen treffen wir ihn und ich freue mich schon riesig. Seine Jungs sind schon richtig groß inzwischen. Der eine Sohn hat morgen Hockey Trials. Er spielt im top junior team. Das wird Kip gefallen. Er hat im Kindergarten auch schon Hockey gespielt. Donnerstag geben wir unseren Campervan zurück und können beim Freund couch surfen. Am anderen Ende der Welt zu Gast bei Freunden - Einfach schön.

Der Abschied fällt schwer

Gutes Mana durch gute Taten
sagenhafte Natur auf der Südinsel
gefährliche Abenteuer

Nach unglaublich spannenden vier Wochen in Neuseeland wird es Zeit, Abschied zu nehmen.

Man fragt sich, wie man nach so vielen Abenteuern, sagenhafter Natur, beeindruckender Maori-Kultur, unheimlichen Waldmonstern, Eintauchen in die Zeit der Goldgräber und tollen Stränden sowie sehr phantasievollen Spielplätzen wieder in den Alltag finden soll. Wir werden noch lange Zeit an diese Reise zurückdenken.

Es gab immer für jeden etwas zu entdecken und das Bedürfnis, alles Erlebte festzuhalten und das eine oder andere Andenken (Steine, Muscheln, Plüschkiwi) ist uns allen dreien sehr wichtig.

Super Rutsche
leckeres Essen
Waldmonster?
Diese gemeinsamen Erfahrungen möchte ich auf keinen Fall missen und ich bin froh, dass wir trotz einiger Bedenken (so langer Flug mit Kind) die Reise gemacht haben.

Mit Kip habe ich noch ein Tagebuch geführt. Er hat hier und da ein Erlebnis gemalt und ich habe täglich ein paar Zeilen zum Erlebten aufgeschrieben und auch mal etwas gemalt. Dann haben wir Bildchen aus den Flyern und Infobroschüren aus der Touristeninformation ausgeschnitten und eingeklebt und wir haben Eintrittskarten, ein gepresstes Farnblatt und eine Mövenfeder ins Buch geklebt. So hat er sein eigenes Büchlein mit all den Erinnerungen, die hier nicht im Blog stehen, weil es seine ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse sind.

"Angenehm ist am Gegenwärtigen die Tätigkeit, am Künftigen die Hoffnung und am Vergangenen die Erinnerung. Am angenehmsten und in gleichem Maße liebenswert ist das Tätigsein." (Aristoteles)

Lustige Schilder VII


Dieser Hinweis ist auf dem Radweg in Wellington auf dem Boden zu sehen. Schon seltsam, weil wir uns nicht vorstellen können, dass sich Pinguine in eine Stadt verirren. Die meinen doch wohl nicht watschelnde Touristen?? Nein. Sie meinen es tatsächlich genau so wie es da steht.   (vgl. hier)  

Raglan - It's Barrier Time !

Das was man so macht, in Raglan
Die Bucht vor Raglan
Wichtig ist die richtige Welle richtig zu treffen. Nicht irgendeine, nein, die richtige Welle. Nur Sie treibt Dich und Dein Boogieboard vor sich her Richtung Strand. Ist es die falsche Welle kann vieles passieren. Vielleicht treibt sie dich gar nicht, sondern lässt Dich drübergleiten. Das ist nicht schlimm weil Du dadurch nicht viel an Deiner Position verlierst. Treibt Sie Dich nur ein kleines Stück und geht Ihr dann die Luft aus, ist es wesentlich blöder - Du musst wieder zurück zur Ausgangsposition und hast keinen guten Ritt gehabt. Oder sie bricht sich gar nicht, dann war sie zu klein. Das Treffen der richtigen Welle erfordert viel Erfahrung und ein gutes Auge. Manchmal sieht man sie hinter den anrollenden Wellen kurz aufblitzen, dann muss man sich konzentrieren die Position zu halten und nicht von einer frühen Welle mitgenommen zu werden. Steht man dann endlich vor der richtigen Welle, trifft sie aber nicht richtig, kann es auch blöd enden. Bist Du zu früh, dann kann es passieren dass sie Dir Dein Hinterteil über den Kopf schubst und Dich damit vom Brett. Einmal ist es noch witzig, vielleicht auch ein zweites Mal, aber öfter braucht man diese Erfahrung nicht. Zum Orientierungs- und Kontrollverlust hat man meist auch viel Boden verloren, den man wieder gut machen muss. Ist man zu spät dran, dann rutscht man über die Spitze zurück und kann Ihr nur noch hinterher schauen.
Hat man Sie aber richtig getroffen und nimmt sie Dich mit und treibt Dich vor sich her, dann erwartet Dich der Ritt weswegen Du diesen ganzen Unsinn machst.

Ein paar Mal es zu schaffen die richtige Welle zu treffen und dabei die Zeit vergessen, dann Abends körperlich verausgabt die letzten Sonnenstrahlen zu genießen, das Salz auf der Haut und in den Haaren, das ist es was wir noch haben wollten vor dem Rückflug. Und wir haben es bekommen.
Kip hat sich heute Abend auf dem Campingplatz  so müde gehüpft, dass er heute Abend nicht mehr vorgelesen bekommen wollte, sondern lieber gleich schlafen wollte. Das war noch nie da! Was für ein Tag.


Zwar noch nicht das Grinsen des Surfers der aus
den Wellen kommt, aber schon nah dran.


Lustige Schilder VI

 
Adressatengerechte Ansprache.
Können neuseeländische Hunde lesen?

Kulinarische Entdeckungen VII

Kiwibeeren
Kiwibeeren sind sehr lecker. Ein bisschen süsser noch als die großen Kiwis und vom Aroma her näher an unseren heimischen Stachelbeeren.
Kann man prima so mampfen oder auch ins Müsli mischen.

Montag, 21. März 2016

Raglan oder 'Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert'

Das mit dem Plan war ja, es wieder genauso zu machen, wie vor 17 Jahren: die letzten Tage vorm Abflug das Tempo rausnehmen, und bei schönem Wetter am Strand chillen.
Bei der letzten Reise haben wir erst auf der Coromandel Halbinsel ein paar schöne Tage am Strand verbracht, danach sind wir mit einem kleinen Flugzeug die 30km rüber auf Great Barrier Island gehüpft, um zwischen Möchtegern-Vollzeitsurfern mit Mini-Nebenjob in Hostels die letzten Tage zu verbringen. Auf Great Barrier Island, eine Insel ohne asphaltierte Straßen und Strom nur aus Generatoren, läuft die Zeit wirklich anders. Jedesmal wenn wir gewohnheitsmäßig nach der Uhrzeit gefragt hatten, kam die Antwort: "It's Barrier Time!". Völlig egal wie spät, Du bist auf Barrier Island !
Great Barrier Island ist auf dieser Reise mit Wohnmobil leider außer Reichweite, und die Coromandel Halbinsel fällt wegen Regen aus - deshalb sind wir nach Raglan gefahren. Und, was soll ich sagen? Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!
Schon gestern Nacht klarte es sich auf und der Wind verzog sich, ohne richtig kalt zu werden. Am Morgen begrüßten uns Sonnenstrahlen, die uns auch den ganzen Tag begleiteten. Zuerst liefen wir in die Stadt zur iSite, um zu erfahren ob wir hier eventuell Bone Carving oder Kajakfahren machen könnten. Der im Lonley Planet beschriebene Rangi Willis, der hier Bone Carving Kurse anbieten sollte, scheint leider nach Cambridge (NZ) gezogen zu sein und der Wind in den nächsten Tagen macht möglicherweise das Kajakfahren unmöglich. Morgen früh um 9 ruft uns ein Veranstalter (Sympathisches Ehepaar mit Pit Bulls) an, um uns mitzuteilen ob eine geführte Kajak-Tour möglich ist. Nach unserem bisherigen Glück aber wird das auch abgesagt, aber das Wetter ändert sich hier manchmal schnell.
Zurück auf dem Campingplatz spielte Kip auf dem wirklich tollen Klettergerüst und sah dabei zu, wie ein deutlich jüngerer Kiwi spielend die schwierigsten Stellen meisterte und auch dahin kam, wohin Kip es nicht schaffte. Die Enttäuschung seinerseits war groß und die Verwunderung unsererseits wie cool und gelassen die Eltern dabei zuschauten wo der kleine Kiwi halsbrecherisch entlangkletterte ebenso. Vermutlich macht der Knirps sowas täglich.
Raglan Ngaurunui Beach

Ich verabschiedete mich für einen kleinen Spaziergang am Meer und umrundete dabei die am Campingplatz angenzende Start- und Landebahn des örtlichen "Flughafens". Vom Strand durch die Dünen kommend warnte mich ein Schild doch nach Flugzeugen Ausschau zu halten, bevor ich die Landebahn überquere. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, das Schild wird aber nachgereicht.

Zurück am Wohnwagen musste ich feststellen, dass Tippnix und Kip noch auf dem Spielplatz waren, deshalb legte ich mich in einen der Campingstühle und chillte ein wenig bis die beiden zurückkamen.
Nach einigen weiteren Stunden die irgendwie mit Tätigkeiten wie Muschelnwaschen (wir haben einen Friedhof der Muscheltiere gesammelt), Buch lesen oder Kaffee trinken vergingen, entschlossen wir uns doch noch zum Strand aufzubrechen an dem wir gestern waren.
Die Wellen waren heute höher und es waren weniger Wolken am Himmel, und jeder von uns verbrachte einige Zeit im Wasser, um sich in die meterhohen Wellen zu werfen. Ich muß sagen, dass ich so eine Kombination aus sauberem Wasser, angenehmer Wassertemperatur, super Wellen und sehr langsam tieferwerdendem Wasser so bisher noch nicht erleben durfte. Mehrere Male schaffte ich es (ohne Boogie- oder Surfboard) die Krone eines, für meine Verhältnisse Monsterbrechers zu erwischen und auf Ihr reitend viele Meter zum Strand zu "surfen". Leider packt der örtliche Verleih um 17 Uhr ein und fährt nach Hause, sonst hätte ich mir noch ein Boogieboard geliehen. (mein Plan B für morgen, wenn das mit der Kajaktour nicht klappt).
Platt und paniert mit feinstem, schwarzen Vulkansand fuhren wir zurück zum Campingplatz um zu duschen und die Mägen vollzustopfen und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen.

Tauranga-Raglan

Swingbridge in der Karahange Gorge
Nach einer (weiteren) regnerischen Nacht folgten wir zunächst unserem Plan auf die Coromandel Halbinsel zu fahren Richtung Waihi um dort Informationen für die Besichtigung der Karahanga Gorge zu bekommen. Dort angekommen, plästerte es dermassen, dass wir beschlossen, unseren Plan  auf der Coromandel die letzten 'schönen' Tage zu verbringen, aufzugeben. Die 3-Tage Niederschlagsvorhersage zeigte uns, dass Coromandel - neben vielleicht dem Milford Sound auf der Südinsel - so ziemlich der blödeste Ort sei, um die nächsten drei Tage am Strand zu verbringen. Aber zum Glück sind wir in einem Wohnwagen unterwegs und daher flexibel.
Victorian Battery
So flüchteten wir an die Westküste südlich von Auckland /westlich von Hamilton. Und da es da nur einen größeren Ort gibt, fuhren wir nach: Raglan.
Auf dem Weg dorthin hielten wir an den Überresten der Goldminenindustrie in der Karahanga Gorge. Ein Wanderweg führte durch einen 500m langen stillgelegten Eisenbahntunnel in dem es zwar eine Beleuchtung gab, zwischen den spärlichen Lämpchen an der Decke hatten es sich aber einige Glühwürmchen breit gemacht, die wir staunend bewunderten.

Glühwürmchen !
Meine Wanderschuhe, mittlerweile 12 Jahre alt, zerlegten sich während der Wanderung, so dass ich Sie in der Biegung des Flusses (ordnungsgemäß) beerdigte. Sie waren in Nepal, Indien, USA und diversen Ländern Europas. Dass sich aber die Sole von jetzt-auf-gleich innerhalb 3 km ohne Vorwarnung ablösen musste, war schon sehr enttäuschend. Nun denn: R.I.P.
R.I.P
Die weitere Autofahrt nach Raglan war unspektakulär, das Wetter hingegen wurde unterwegs immer besser. In Raglan angekommen, fuhren wir erstmal zum Strand, und begutachteten den vulkanischen  in der Sonne glitzernden schwarzen Sand und die Wellen, es war gerade Ebbe und die Flut setzte langsam ein. Der Strand ist äußerst weitläufig und breit. Selbst an einem Sonntag sind kaum Leute hier und die zahlreichen Surfer die auf größere Wellen warteten, warteten vergeblich. Die Wellen rollten ganz sanft auf den Flachen Strand. Insgesamt sind die Strände hier um Raglan bei Wellenreitern ziemlich beliebt aber das Schwimmen ist recht gefährlich, da es unberechenbare Unterströmungen gibt. Kip und ich gingen ein bisschen in die Wellen und das Wasser war sehr angenehm.
Nach dem Baden malte Kip mit einem Stock noch eine Art Mandala in den sehr festen Sand.
Meditative Sandmalerei
In der Nacht versuchte ich, im Fotografieren des südlichen Sternenhimmels, was aber nur mäßig gelang, weil Wolken aufkamen. Ich bin mit den Ergebnissen jedenfalls noch nicht zufrieden. Vielleicht versuche ich es in der nächsten Nacht erneut.







Sonntag, 20. März 2016

Rotorua-Tauranga

Ein Haka ist nicht nur im TV beim Rugby eindrucksvoll
Um dann dennoch in den Genuss des größten natürlichen Geysirs der südlichen Hemisphäre zu kommen, machten wir uns morgens nach dem Frühstück nochmals auf zum Whakarewarewa Thermal Village um auf den Geysir zu warten. Nach allen Beschreibungen, dem Lonley Planet und auch unserer gestrigen Führerin, bricht zuerst der kleine Schwestergeysir 'Prince of Wales' aus, bevor dann 10-15 Minuten später sich Pohutu zeigt.
Die 30m Fontäne von Pohutu (links)
Um 10:30 Uhr war es soweit, 'Prince of Wales' fing an zu spucken, und gebannt warteten wir auf Pohutu. Und warteten. Und warteten. Und warteten. Der kleine Geysir gab alles, aber Pohutu ließ sich über 30 Minuten nicht sehen. Dann beschlossen wir lieber der Tanzeinlage der Maoris (inklusive Haka) beizuwohnen. Ab 11:30 Uhr saß ich auf heißen Kohlen, denn eigentlich wollten wir heute mit dem Schiff von Whakatane zu 'White Island' fahren, und uns unter kundiger Führung den eizigen derzeit aktiven Vulkan von Neuseeland zeigen und erklären zu lassen. Bei der Buchung hatte es gehießen, dass sie am Abend vorher anrufen würden um zu sagen ob die Tour stattfindet - schwere See oder vulkanische Aktivität über ein sicherheitsgefährdendes Maß verhindern einen Start. Gestern Abend wurde mir gesagt man würde mich heute um 11:30 Uhr anrufen, weil die Vorhersage unbestimmt wäre. Um 11:45 Uhr kam der Anruf mit der Absage, leider mußte wegen entsprechendem Seegang die Tour abgesagt werden. Da wir für die nächsten Tage schon Pläne auf der Coromandelhalbinsel hatten, beschlossen wir uns uns nicht umbuchen zu lassen, sondern die Tour nicht zu machen.
Kurz bevor wir Whakarewarewa eigentlich verlassen wollten gaben uns andere deutsche Touristen, die wir gestern auch schon getroffen hatten, den Hinweis dass Pohutu jetzt aktiv wäre. Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen und gingen nochmal zum Aussichtspunkt zurück um ein paar Fotos zu machen.
Am Friedhof der Muscheltiere
Kurz umgeplant entschlossen wir uns nach Tauranga zu fahren, der Stadt in Neuseeland mit dem größten Überseehafen. Auf der Fahrt und in der Stadt regnete es fast ohne Unterlass, so daß wir uns fragten wie wir den restlichen Spätnachmittag verbringen sollten. Ein kurzer Abstecher zum Mt. Manganui, eine Halbinsel vor Tauranga, und den anschließenden Strand vertrieb jedoch die Langeweile, weil es dort soviele Muscheln gab (und zwar solche die wir noch nicht gesammelt hatten), daß wir dort fast zwei Stunden den wunderschönen breiten Strand abliefen und Muscheln sammelten. Das ganze zwar zeitweise bei Nieselregen und Wind, aber bei über 20 Grad trocknet das fast instantan.
Zur Übernachtung fuhren wir 30 Minunten nach Norden zu einem Stellplatz in der Tauranga Bucht, der Pahoia Domain, wo wir wieder einen ruhigen, schönen Stellplatz ca. 2 Meter vom Wasser bekamen, und mit dem leisen Plätschern der kleinen Wellen in der Bucht einschliefen. Leider regnete es immer wieder, bis in die Nacht hinein.




Freitag, 18. März 2016

Kulinarische Entdeckungen VI

Im Supermarkt ist gerade Wein und Bier Woche. Oh, welch eine Auswahl an ulkigen Flaschen und Etiketten. Die lässt das Herz des Microbrauers höher schlagen. Die Flaschen sahen so vielversprechend aus, da musste ich mal was mitnehmen. 


Nummer 1: ein Ginger Beer von Zeffer. Kikmann fand es erinnere ihn an eine Magenmedizin, die er mal als Kind gekriegt hat. Das Bier enthält neben Ingwer auch Extrakt aus Kawakawa-Blättern. Also ich fand es lecker und erfrischend aber ich musste es ja auch nicht mit Magenschmerzen assoziieren.


Nummer 2: ein Ale mit einer Aroma-Hopfenmischung von Zitrus, Mango und Litschi. Mich erinnerte es an fruchtiges Shampoo oder Spülmittel. Wir haben den Namen des Biers vergessen. Macht nichts.


Das Auge genießt mit

Nummer 3: Tuatarara London Porter - A shot in the dark. 
Allein der Name ist schon gut. Die Flasche wäre auch ideal für unser eigene Sorte Kaiman, denn die Flasche ist am Hals geschuppt wie ein Krokodilrücken und den Kronkorken ziert ein Krokodilauge. Scharf!
Geschmacklich ist es auch sehr gelungen. Es schmeckt nach einem klassischen Porter, das mit edlen Hopfen aufgewertet wurde.
Welche Hopfen verwendet wurden, wird leider geheim gegalten: 

"What hops,  when and how much we're not at liberty to reveal, but anyone who wants to speculate is welcome to discuss it at length after the day trippers have gone home for a lie down." steht auf dem Etikett auf der Rückseite.

Maorikrieger beim Aquajogging

Nach einer durchregneten Nacht, hingen heute den ganzen Tag die Wolken tief. Auf unserem Campingplatz gibt es Thermalpools und wir hatten Kip gestern Abend versprochen, dass wir - wenn er sofort schläft am nächsten Morgen (also heute) im Pool planschen gehen. Dann gab es aber gleich zwei neue Nachrichten, die eine war, dass der Pool erst am Nachmittag öffnen würde und die zweite war, dass es in diesen Pools eine fiese Amöbe geben könne, die zu einer tödlichen Meningitis führen kann, weshalb man sicherheitshalber auf keinen Fall den Kopf untertauchen dürfe. Na supi -  das haben wir uns dann mit Kip lieber nicht getraut.
Krieger auf dem First des Marae

Gut, dass es in Fussmarschentfernung ein Schwimmbad gibt. Dort waren wir heute Vormittag und es hat sich gelohnt. Kip konnt sich austoben, was sonst bei dem Wetter heute nicht geklappt hätte. Und: wir konnten Maori mit traditionellen Tätowierungen im Gesicht beim Aquajogging sehen. Einer der Männer hatte dabei die Augen geschlossen und genoss das warme Wasser sichtlich sehr. Irgendwie passte dieses kriegerische Gesicht nicht zum Aquajogging mit Schwimmnudel - und auch irgendwie doch, schließlich ist den Maori das Wasser aus den Thermalquellen heilig.

Figur mit typischer Gesichtstätowierung
Am Spätnachmittag waren wir dann noch im Whakarewarewa Maori Village, Das ist ein kleines Dorf, in dem keine Steuern gezahlt werden müssen, denn es ist Maori-Land. Hier leben 25 Familien noch ein bisschen so wie früher. Eine der Einwohnerinnen des Dorfes führte uns herum und erklärte uns die Bedeutung der Schnitzereien am Marae und gab interessante Erzählungen ihres Stammes wider, die sich auch in den Schnitzereien wiederfinden.
Das Dorf liegt mitten im Thermalgebiet mit Blick auf einige Geysire. Die Familien nutzen täglich die heißen Quellen, um ihr Essen entweder direkt im alkalischen hot pool oder im Dampf zu garen. Wenn Essen im hot pool gekocht wird (z.B. Süßkartoffeln) dann dauert es nur zwei Minuten. Das Essen wird in einem Flachskörbchen am Seil in den pool gehalten. Je tiefer man es absinken lässt, desto heißer ist das Wasser und umso schneller heißt es "Essen fertig". Fleisch und Fisch wird in geschlossenen Töpfen in einen Schacht, aus dem heißer Dampf aus der Erde kommt, gestellt und der Schacht wird mit einem Holzdeckel verschlossen. Die Prozedur daurt etwa 15 bis 20 Minuten. Das Wasser aus den heißen Quellen wird geschickt über Steinplatten-Terrassen umgeleitet, so dass es sich ein wenig abkühlen kann und sich dann in Steinbecken wieder sammeln kann. Diese Steinbecken werden fürs tägliche Morgen- und Abendbad genutzt. Eine Kaltwasserleitung mit Gartenschlauch hilft zusätzlich das Quellwasser abzukühlen, sollte es zu heiß für ein Bad sein. Das Wasser hat die Haut heilende Wirkung, was wir an unseren Mückenstichen selbst ausprobieren konnten. Hier sammeln sich auch keine fiesen Amöben, weil das Wasser ständig fließt.
Wer braucht schon einen Dampfgarer in der Küche ?
Der Ort hat etwas Magisches an sich und man kann verstehen, weshalb er für die Maori von so hoher Bedeutung ist. Wir sind dankbar dafür, dass wir den Einblick in das Leben der Maori von früher und heute bekommen haben.





Kulinarische Entdeckungen V - Roasted Rabbit?

Taupo - Rotorua

Dort hinter den Hügeln liegt das Auenland
Tiefe Bewölkung begleitete unseren Abschied aus Taupo und verwehrte uns den Blick auf die Vulkane, die ich gern mit dem See im Vordergrund bei schönem Wetter gesehen hätte. Auf dem Weg von Taupo nach Rotorua kommt man an Landschaften die einen wirklich stark an das Land der Hobbits erinnert - kein Wunder dass sich hier auch in der Nähe das Hobbiton Movie Set befindet.
Tippnix, Kikmann und Te Wahipounamu
Die Bewölkung begleitete uns auch durch Wai-o-Tapu, eins von einigen Gebieten mit konzentrierter vulkanisch-thermaler Aktivität. Viele Löcher aus denen Schwefeldampf zischt, Wasserbecken mit heißen geothermalen Quellen, in denen verschiedenste mineralische Ablagerungen sehr intensive Farben in den kleinen Seen hinterlassen haben, und auch blubbernde Schlammbecken in denen es mal heftiger, mal weniger heftig blubbert.
Champagne pool von Wai-O-Tapu
Zum Glück für Leser, gibt es hier kein Geruchsinternet. Der Schwefelgeruch ist hier allgegenwärtig und die Dampfschwaden rauben einem immer wieder den Atem.
Diese geothermale Energie trägt hier in Neuseeland signifikant zum Gesamtenergieumsatz bei, mittlerweile sind es ca. 15%.
Blubbernder Matsch, heiße Sache !
Nicht völlig zufällig, aber auch nicht wirklich verabredet, treffen wir hier Te Wahipounamu, der sich hier auf seiner sechsten Neuseelandreise befindet. Den Nachmittag verbringen wir noch hier zusammen mit zwei deutschen Bekanntschaften die Te Wahipounamu aus dem Hostel mitgebracht hat bei Kaffee und Kuchen und interessanten Gesprächen.
Abends treffen wir uns auf der 'Fressgass' von Rotorua, der Eat Street, und verbringen den Abend zusammen im Brew. Das ist ein Craft Beer Pub mit eigener kleinen Brauerei. Wir feiern meinen Geburtstag bei der Verköstigung verschiedener Craftbiere und leckeren Burgern (natürlich mit roter Beete).
Ein Taxi bringt uns, für wenig Geld, spät zum Top 10 Campingplatz, wo unser Camper steht.




Suchbild: Wo ist die Kröte ?


Kaffee

Wer gerne Kaffee trinkt, wird in Neuseeland gut versorgt. Auch in kleinen Orten oder Ecken, die nicht einmal einen Ortskern haben, gibt es Gaststätten oder Cafés mit sehr guten Kaffeemaschinen,  die köstliche "Latteee" hervorbringen.

 
Bei unserem Kaffeekonsum ginge das auf Dauer arg an die Reisekasse.
Wir haben uns für den Campervan deshalb einen kleinen "plunger" gekauft und versorgen uns mit in Neuseeland geröstetem Kaffee aus dem Supermarkt. 
Auch sehr gut.

Donnerstag, 17. März 2016

SuperLoo

Dass die Leute hier ein Faible für öffentliche Toiletten haben, wurde ja an anderer Stelle erwähnt. Aber dieses Ding in Taupo hat alles bisher Gesehene übertroffen: das SuperLoo in Taupo. Mit Duschen etc.

Lustige Schilder V

Feuerwachen werden in Neuseeland so angekündigt:

Heute in Dunedin ...

Hat es -2 Grad ... brrr.... gut dass wir jetzt schon auf der Nordinsel sind!

Reisebekanntschaft mit Herz

Wenn man auf Reisen ist, trifft man ja immer andere Reisende aus aller Herren Länder.
Im Außenbereich des Te Papa trafen wir zum Beispiel zwei ältere Herren, die sogleich ein freundliches Wort für Kip übrig hatten und sich mit ihm über Neuseeland unterhielten. Kip, der sich freute, dass die beiden Deutsch konnten, plapperte auch gleich munter drauf los.

Der eine der beiden lebt schon seit 53 Jahren in Neuseeland und der andere war ein Bergbauingenieur im Ruhestand aus Köln, dessen Bruder ebenfalls nach NZ ausgewandert war und durch den die 2 sich kennengelernt hatten. So erfuhren wir neben allen Verwandtschaftgeschichten zum Beispiel, dass das Fahren mit den Öffis in NZ ab 65 Jahren kostenlos ist.

Zuletzt kramte der Kölner in seiner Tasche und sagte zu Kip "Pass auf, jetzt hab ich noch was für Deine Mama." die Spannung stieg und dann holte er ein Tütchen hervor und gab mir ein selbst geschnitztes Herzchen aus Kiefernrinde. Das mache er immer so, wenn er in der Welt unterwegs sei und auf nette Menschen treffe. Da habe ich mich sehr gefreut.

Kip fand die Idee auch prima und eröffnete uns, er brauche nun dringend ein Schnitzmesser.

Ra Whanau Ki A Koe

Happy Birthday Kikmann !!


Hier ist auch ein Ständchen für Dich - stilecht in Maori:

https://www.youtube.com/watch?v=R3p9vhe_Xbo

Wir wünschen Dir Gesundheit und nur das Allerbeste für Dein neues Lebensjahr.
Tippnix und Kip 

Mittwoch, 16. März 2016

Ultimative Lobhudelei

Nachdem wir nun die Hälfte unserer Reise hinter uns haben und auch schon richtig viel erlebt haben, ist es an der Zeit eine ultimative Lobhudelei loszuwerden.

Das erste Lob geht an Kikmann:
Für die großartige Fahrleistung bei schmalsten Küstenstraßen und übelstem Wind und Regen. Einmal waren wir aufgrund einer Baustelle gezwungen, einer Umleitung zu folgen und mussten auf engstem Raum unser Hotel auf Rädern wenden. Echt gruselig war das. 
Dann ging es eine wirklich sehr enge Straße steil bergab und ich sagte kurz vor der Kurve - "Na Hauptsache uns kommt keiner entgegen" ... und dann kam in der Kurve ein Bus den Berg hinauf. War ja klar. 

Aber Kikmann meisterte die Situation prima. Danach haben wir beide gelacht und Kikmann sagte nur cool: "Sag sowas nie wieder, ok?" Versprochen. Mache ich nicht mehr.

 
Das zweite Lob geht an die Neuseeländer:
sehr hübscher Park in Oamaru
Die Leute hier sind einfach nur super nett, tolerant, lustig und hilfsbereit. Zum Beispiel die Burgerbraterin in ihrem Diner hätte mir auch ihren ollen Kaffee verkaufen können, doch als sie gemerkt hat, dass ich nur Kaffee haben wollte und nichts zu essen, verriet sie mir, dass der beste Coffeeshop der Stadt die Straße weiter unten sei und ich solle trotz des Regens dahin gehen und mir den Kaffee dort kaufen. Sie hatte recht. Der Kaffee war spitze.
Oder auch der Mann auf der Fähre, der die Autos an Board an die richtige Stelle winkte. Er fragte uns, wie uns Neuseeland gefiele und als wir sagten "super", meinte er breit grinsend "then don't travel! Live here!" - Das nenne ich mal eine Willkommenskultur.
Im Straßenverkehr sind sie rücksichtsvoll. Niemand drängelt und wenn einer hupt, dann nur, um sich zu bedanken, dass man ihn hat überholen lassen.
Für Kinder gibt es überall spannende Spielplätze und unglaublich viel umsonst und die Scheibe Kinderwurst an der Fleischtheke im Supermarkt ist natürlich dreimal so dick wie bei uns.
Wanderwege sind extrem gut gehegt und gepflegt.
Und Kaffee können sie auch überall guten machen. Auf der Crema ist gerne mal ein Herz oder ein Farn, denn es sind die kleinen Dinge, die das Leben schön machen. Hier hate man das Gefühl, alles wird mit Liebe gemacht.


Verkleiden im Museum Te Papa
Das dritte Lob geht an unseren Kurzen:
Ich find es prima, wie gut er alles mitmacht und wie er sich über alles freut. Wir waren unterwegs einer Familie begegnet, deren Sohn so alt ist wie unserer aber der vermisste eigentlich nur sein Spielzeug und hat mir alle seine Kindergartenfreunde aufgezählt, die er vermisst und seine Eltern haben ihn sogar schon mit seinem besten Freund telefonieren lassen, damit er sein Heimweh aushalten konnte. 

Klettern auf 350 Millionen Jahre alten Steinen in Wellington
Da ist Kip eher der Forscher und Entdecker. Er vermisst seine Freunde zwar auch aber solange es hier und da ein Eis gibt, regelmäßig ein Spielplatz angesteuert wird und abends seine Geschichten weitergelesen werden, ist seine Welt in Ordnung. Nachdem wir auf die Nordinsel kamen, hielt er mal kurz inne und sagte, "Boah, jetzt sind wir schon zwei Wochen hier in Neuseeland, aber ich glaube ich brauche sechs Wochen, bis ich im Kindergarten alles erzählt habe."
 
Damit könnte er richtig liegen.