Freitag, 11. März 2016

Murchison - Picton

Swing, Bridge !
Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten und Kip noch mit seinem Kumpel ein bisschen gespielt hatte, machten wir uns auf zu dem Ort an dem an diesem Tag einige Aktivitäten stattfinden sollten. Ca. 10km von Murchison Richtung Greymouth gibt es eine kleine Halbinsel im Buller Gorge, die einiges bereit hält.
Zuerst ging es auf die Halbinsel über die längste Swingbridge von Neuseeland. Dass Ding ist zwar gut befestigt, aber wenn man drüber geht, merkt man sehr schnell die Schwingungen die man selbst auf die Brücke überträgt. Das ganze ist so wackelig dass man nur mit beiden Händen am Geländer drüber gehen will. Ausserdem versucht man Resonanzkatastrophen (wie bei der Broughton Suspension Bridge) zu verhindern in dem man erstens nicht im Gleichschritt mit den anderen läuft und gegebenenfalls auch in der Frequenz variiert. Ein kleiner Nervenkitzel für uns, Kip war etwas unentspannter und hat es aber auch gemeistert und war nachher stolz drauf.

Singaya! He's got the Bite! 
[Zitat aus einem Peter Jackson Film]
Dann kam nochmal Goldwaschen. Anders als in Shantytown gibt es hier natürliches Gold im Fluss, und nach einer kurzen Einweisung an einem Trog darf man dann mit Schippe und Pfanne runter zum Fluss mit der Ansage: Was Du findest darfst Du behalten. Im Gegensatz zu Tippnix und Kip war ich wie schon in Shantytown sehr zögerlich den Sand und Kies rauszuwaschen, hatte dafür aber am Ende der ersten Pfanne noch ein paar mehr kleinste Goldflöckchen in der Pfanne. Das Trügerische ist das Katzengold, das ebenfalls in rauhen Mengen vorhanden ist. Oft meint man da wäre eine große Flocke, aber das kann nicht sein, weil das echte Gold fünf mal schwerer ist als Kies und Sand und sich am Boden absetzt - deswegen funktioniert das Goldwaschen in der geriffelten Pfanne ja überhaupt erst. Irgendwann hat man den hellen Sand rausgewaschen und dann bleibt der schwarze Sand mit dem Gold übrig - wenn man Glück hat.
Meditatives Goldwaschen
Der Mann, der uns die Pfannen aushändigte, gab uns noch den Tipp bei oder unter Steinen den Sand zum waschen zu holen, nicht einfach vom Strand. Dann ging es los in den Nahkampf- Mann gegen Sandfly und Kind gegen Ungeduld. Vorbereitet wie wir Deutschen sind, hatten wir zumindest gegen die Mücken chemische Abwehrstoffe dabei, die auch soweit recht gut geholfen haben. Nach ca. einer Stunde hatten wir ein paar kleine Goldflocken gewaschen, mit der Taktik Sand unter Steinen hervorzuholen, hatte ich letztendlich vergleichsweise guten Erfolg. Kip hörte schnell auf selbst Gold zu waschen und machte stattdessen den Platzwart und verteilte die Claims an nach uns ankommende Goldsucher.
Unsere Ausbeute spottet zwar letztendlich jeglicher Beschreibung, aber für mich wurde ein kleiner Kindheitstraum wahr, selber Gold zu waschen und zu finden. Nach körperlich einigermassen anstrengender Arbeit und einem Geduldsspiel mit der Pfanne dann zum Schluss das Gold aufblitzen zu sehen und es als Lohn seiner Arbeit zu begreifen (und nicht als pures Glück), gleicht psychologisch wohl in etwa auch Leuten die an der Börse spekulieren und meinen gute Spekulanten zu sein wenn "Ihre" Aktien steigen. :)

Doch der Rückweg hatte noch ein weiteres Abenteuer auf Lager: eine 160m Seilbahn über den Fluss. Meine Familie war äußerst zögerlich als ich die Tickets löste, die mit Video aufgenommenen Freudenschreie belegen aber dass es Ihnen gefallen haben muss. Mindestens Kip sagte an diesem Tag noch mehrfach dass er gerne nochmal fahren würde ...

Was für ein Kinderspielplatz ! (Picton)
Dann ging es den Buller Gorge hinauf bis St. Arnaud und dann denn Wairau wieder runter bis Blenheim und dann links ab nach Picton. Für die knapp 200km benötigten wir 3 Stunden und das ist schon ziemlich schnell - die Straßen waren aber auch schön gerade. Nur ein ziemlich böiger Wind von der Seite machte die letzte Stunde zu einem kleinen Glücksspiel auf der Straße zu bleiben und nicht in den Weinreben zu landen, denn so ein Campervan ist, wie wir heute gemerkt haben, ziemlich seitenwindanfällig.

Blick von Picton hinaus in den Malborough Sound
Wir haben uns heute extra beeilt nach Picton zu kommen, weil wir morgen recht früh rausmüssen, es folgt einer der Höhepunkte der Reise für Tippnix....





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen