Freitag, 18. März 2016

Maorikrieger beim Aquajogging

Nach einer durchregneten Nacht, hingen heute den ganzen Tag die Wolken tief. Auf unserem Campingplatz gibt es Thermalpools und wir hatten Kip gestern Abend versprochen, dass wir - wenn er sofort schläft am nächsten Morgen (also heute) im Pool planschen gehen. Dann gab es aber gleich zwei neue Nachrichten, die eine war, dass der Pool erst am Nachmittag öffnen würde und die zweite war, dass es in diesen Pools eine fiese Amöbe geben könne, die zu einer tödlichen Meningitis führen kann, weshalb man sicherheitshalber auf keinen Fall den Kopf untertauchen dürfe. Na supi -  das haben wir uns dann mit Kip lieber nicht getraut.
Krieger auf dem First des Marae

Gut, dass es in Fussmarschentfernung ein Schwimmbad gibt. Dort waren wir heute Vormittag und es hat sich gelohnt. Kip konnt sich austoben, was sonst bei dem Wetter heute nicht geklappt hätte. Und: wir konnten Maori mit traditionellen Tätowierungen im Gesicht beim Aquajogging sehen. Einer der Männer hatte dabei die Augen geschlossen und genoss das warme Wasser sichtlich sehr. Irgendwie passte dieses kriegerische Gesicht nicht zum Aquajogging mit Schwimmnudel - und auch irgendwie doch, schließlich ist den Maori das Wasser aus den Thermalquellen heilig.

Figur mit typischer Gesichtstätowierung
Am Spätnachmittag waren wir dann noch im Whakarewarewa Maori Village, Das ist ein kleines Dorf, in dem keine Steuern gezahlt werden müssen, denn es ist Maori-Land. Hier leben 25 Familien noch ein bisschen so wie früher. Eine der Einwohnerinnen des Dorfes führte uns herum und erklärte uns die Bedeutung der Schnitzereien am Marae und gab interessante Erzählungen ihres Stammes wider, die sich auch in den Schnitzereien wiederfinden.
Das Dorf liegt mitten im Thermalgebiet mit Blick auf einige Geysire. Die Familien nutzen täglich die heißen Quellen, um ihr Essen entweder direkt im alkalischen hot pool oder im Dampf zu garen. Wenn Essen im hot pool gekocht wird (z.B. Süßkartoffeln) dann dauert es nur zwei Minuten. Das Essen wird in einem Flachskörbchen am Seil in den pool gehalten. Je tiefer man es absinken lässt, desto heißer ist das Wasser und umso schneller heißt es "Essen fertig". Fleisch und Fisch wird in geschlossenen Töpfen in einen Schacht, aus dem heißer Dampf aus der Erde kommt, gestellt und der Schacht wird mit einem Holzdeckel verschlossen. Die Prozedur daurt etwa 15 bis 20 Minuten. Das Wasser aus den heißen Quellen wird geschickt über Steinplatten-Terrassen umgeleitet, so dass es sich ein wenig abkühlen kann und sich dann in Steinbecken wieder sammeln kann. Diese Steinbecken werden fürs tägliche Morgen- und Abendbad genutzt. Eine Kaltwasserleitung mit Gartenschlauch hilft zusätzlich das Quellwasser abzukühlen, sollte es zu heiß für ein Bad sein. Das Wasser hat die Haut heilende Wirkung, was wir an unseren Mückenstichen selbst ausprobieren konnten. Hier sammeln sich auch keine fiesen Amöben, weil das Wasser ständig fließt.
Wer braucht schon einen Dampfgarer in der Küche ?
Der Ort hat etwas Magisches an sich und man kann verstehen, weshalb er für die Maori von so hoher Bedeutung ist. Wir sind dankbar dafür, dass wir den Einblick in das Leben der Maori von früher und heute bekommen haben.





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