Montag, 21. März 2016

Raglan oder 'Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert'

Das mit dem Plan war ja, es wieder genauso zu machen, wie vor 17 Jahren: die letzten Tage vorm Abflug das Tempo rausnehmen, und bei schönem Wetter am Strand chillen.
Bei der letzten Reise haben wir erst auf der Coromandel Halbinsel ein paar schöne Tage am Strand verbracht, danach sind wir mit einem kleinen Flugzeug die 30km rüber auf Great Barrier Island gehüpft, um zwischen Möchtegern-Vollzeitsurfern mit Mini-Nebenjob in Hostels die letzten Tage zu verbringen. Auf Great Barrier Island, eine Insel ohne asphaltierte Straßen und Strom nur aus Generatoren, läuft die Zeit wirklich anders. Jedesmal wenn wir gewohnheitsmäßig nach der Uhrzeit gefragt hatten, kam die Antwort: "It's Barrier Time!". Völlig egal wie spät, Du bist auf Barrier Island !
Great Barrier Island ist auf dieser Reise mit Wohnmobil leider außer Reichweite, und die Coromandel Halbinsel fällt wegen Regen aus - deshalb sind wir nach Raglan gefahren. Und, was soll ich sagen? Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!
Schon gestern Nacht klarte es sich auf und der Wind verzog sich, ohne richtig kalt zu werden. Am Morgen begrüßten uns Sonnenstrahlen, die uns auch den ganzen Tag begleiteten. Zuerst liefen wir in die Stadt zur iSite, um zu erfahren ob wir hier eventuell Bone Carving oder Kajakfahren machen könnten. Der im Lonley Planet beschriebene Rangi Willis, der hier Bone Carving Kurse anbieten sollte, scheint leider nach Cambridge (NZ) gezogen zu sein und der Wind in den nächsten Tagen macht möglicherweise das Kajakfahren unmöglich. Morgen früh um 9 ruft uns ein Veranstalter (Sympathisches Ehepaar mit Pit Bulls) an, um uns mitzuteilen ob eine geführte Kajak-Tour möglich ist. Nach unserem bisherigen Glück aber wird das auch abgesagt, aber das Wetter ändert sich hier manchmal schnell.
Zurück auf dem Campingplatz spielte Kip auf dem wirklich tollen Klettergerüst und sah dabei zu, wie ein deutlich jüngerer Kiwi spielend die schwierigsten Stellen meisterte und auch dahin kam, wohin Kip es nicht schaffte. Die Enttäuschung seinerseits war groß und die Verwunderung unsererseits wie cool und gelassen die Eltern dabei zuschauten wo der kleine Kiwi halsbrecherisch entlangkletterte ebenso. Vermutlich macht der Knirps sowas täglich.
Raglan Ngaurunui Beach

Ich verabschiedete mich für einen kleinen Spaziergang am Meer und umrundete dabei die am Campingplatz angenzende Start- und Landebahn des örtlichen "Flughafens". Vom Strand durch die Dünen kommend warnte mich ein Schild doch nach Flugzeugen Ausschau zu halten, bevor ich die Landebahn überquere. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, das Schild wird aber nachgereicht.

Zurück am Wohnwagen musste ich feststellen, dass Tippnix und Kip noch auf dem Spielplatz waren, deshalb legte ich mich in einen der Campingstühle und chillte ein wenig bis die beiden zurückkamen.
Nach einigen weiteren Stunden die irgendwie mit Tätigkeiten wie Muschelnwaschen (wir haben einen Friedhof der Muscheltiere gesammelt), Buch lesen oder Kaffee trinken vergingen, entschlossen wir uns doch noch zum Strand aufzubrechen an dem wir gestern waren.
Die Wellen waren heute höher und es waren weniger Wolken am Himmel, und jeder von uns verbrachte einige Zeit im Wasser, um sich in die meterhohen Wellen zu werfen. Ich muß sagen, dass ich so eine Kombination aus sauberem Wasser, angenehmer Wassertemperatur, super Wellen und sehr langsam tieferwerdendem Wasser so bisher noch nicht erleben durfte. Mehrere Male schaffte ich es (ohne Boogie- oder Surfboard) die Krone eines, für meine Verhältnisse Monsterbrechers zu erwischen und auf Ihr reitend viele Meter zum Strand zu "surfen". Leider packt der örtliche Verleih um 17 Uhr ein und fährt nach Hause, sonst hätte ich mir noch ein Boogieboard geliehen. (mein Plan B für morgen, wenn das mit der Kajaktour nicht klappt).
Platt und paniert mit feinstem, schwarzen Vulkansand fuhren wir zurück zum Campingplatz um zu duschen und die Mägen vollzustopfen und den Abend bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen.

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