Mittwoch, 16. März 2016

Ultimative Lobhudelei

Nachdem wir nun die Hälfte unserer Reise hinter uns haben und auch schon richtig viel erlebt haben, ist es an der Zeit eine ultimative Lobhudelei loszuwerden.

Das erste Lob geht an Kikmann:
Für die großartige Fahrleistung bei schmalsten Küstenstraßen und übelstem Wind und Regen. Einmal waren wir aufgrund einer Baustelle gezwungen, einer Umleitung zu folgen und mussten auf engstem Raum unser Hotel auf Rädern wenden. Echt gruselig war das. 
Dann ging es eine wirklich sehr enge Straße steil bergab und ich sagte kurz vor der Kurve - "Na Hauptsache uns kommt keiner entgegen" ... und dann kam in der Kurve ein Bus den Berg hinauf. War ja klar. 

Aber Kikmann meisterte die Situation prima. Danach haben wir beide gelacht und Kikmann sagte nur cool: "Sag sowas nie wieder, ok?" Versprochen. Mache ich nicht mehr.

 
Das zweite Lob geht an die Neuseeländer:
sehr hübscher Park in Oamaru
Die Leute hier sind einfach nur super nett, tolerant, lustig und hilfsbereit. Zum Beispiel die Burgerbraterin in ihrem Diner hätte mir auch ihren ollen Kaffee verkaufen können, doch als sie gemerkt hat, dass ich nur Kaffee haben wollte und nichts zu essen, verriet sie mir, dass der beste Coffeeshop der Stadt die Straße weiter unten sei und ich solle trotz des Regens dahin gehen und mir den Kaffee dort kaufen. Sie hatte recht. Der Kaffee war spitze.
Oder auch der Mann auf der Fähre, der die Autos an Board an die richtige Stelle winkte. Er fragte uns, wie uns Neuseeland gefiele und als wir sagten "super", meinte er breit grinsend "then don't travel! Live here!" - Das nenne ich mal eine Willkommenskultur.
Im Straßenverkehr sind sie rücksichtsvoll. Niemand drängelt und wenn einer hupt, dann nur, um sich zu bedanken, dass man ihn hat überholen lassen.
Für Kinder gibt es überall spannende Spielplätze und unglaublich viel umsonst und die Scheibe Kinderwurst an der Fleischtheke im Supermarkt ist natürlich dreimal so dick wie bei uns.
Wanderwege sind extrem gut gehegt und gepflegt.
Und Kaffee können sie auch überall guten machen. Auf der Crema ist gerne mal ein Herz oder ein Farn, denn es sind die kleinen Dinge, die das Leben schön machen. Hier hate man das Gefühl, alles wird mit Liebe gemacht.


Verkleiden im Museum Te Papa
Das dritte Lob geht an unseren Kurzen:
Ich find es prima, wie gut er alles mitmacht und wie er sich über alles freut. Wir waren unterwegs einer Familie begegnet, deren Sohn so alt ist wie unserer aber der vermisste eigentlich nur sein Spielzeug und hat mir alle seine Kindergartenfreunde aufgezählt, die er vermisst und seine Eltern haben ihn sogar schon mit seinem besten Freund telefonieren lassen, damit er sein Heimweh aushalten konnte. 

Klettern auf 350 Millionen Jahre alten Steinen in Wellington
Da ist Kip eher der Forscher und Entdecker. Er vermisst seine Freunde zwar auch aber solange es hier und da ein Eis gibt, regelmäßig ein Spielplatz angesteuert wird und abends seine Geschichten weitergelesen werden, ist seine Welt in Ordnung. Nachdem wir auf die Nordinsel kamen, hielt er mal kurz inne und sagte, "Boah, jetzt sind wir schon zwei Wochen hier in Neuseeland, aber ich glaube ich brauche sechs Wochen, bis ich im Kindergarten alles erzählt habe."
 
Damit könnte er richtig liegen.

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